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Die Isar Rats verabschieden sich bravourös

Im letzten Heimspiel der Saison gegen Selb schenken die Isar Rats Ihren Fans den Sieg!

Ein hartes Spiel, bei dem es für die Isar Rats zwar nicht mehr um den Abstieg, wohl aber um den ersten Tabellenplatz in der Playdown-Tabelle ging. Die Selber Wölfe dagegen müssen noch um den Fähnchenplatz zittern, hatten deshalb die Zähne gefletscht und schnappten zu, wo man ihnen die Gelegenheit gab. Und das taten die Dingolfinger Cracks leider zu oft. Beim Rückstand von 1:3 nach dem ersten Drittel, allesamt in Unterzahl aufgrund unnötiger Strafen, gab es laut Insiderinformationen einen gehörigen Einlauf in der Kabine, der seine Wirkung nicht verfehlte. Dustin Whitecotton, diesmal nicht selbst auf dem Eis, balancierte seine Jungs aus und trimmte Sie auf Sieg.

Die Isar Rats beim Torjubel. (Foto: Eva Fuchs - Hockeypics)

Im ersten Drittel eröffneten die Dingolfinger in der elften Minute die Partie mit einem Tor das Sascha Haschberger und Daniel Harrer vorbereiteten und Daniel Schickaneder ausführte. Die Selber glichen wenige Sekunden danach wieder aus. In der 16. Minute kassierte Florian Meichel 2+2+10 Minuten Strafe wegen einer Rangelei. Kurz darauf verursachte Olli Ferstl eine ähnliche Situation. Auch er bekam 2+2 Minuten. Das geschwächte Rattenteam, nur noch mit drei Mann auf dem Eis, konnten die Wölfe nicht mehr aufhalten. Es fielen zwei Tore in der 17. und 20. Minute. 1:3 Pausenstand mit Kabinenständchen vom erbosten Coach.

Im zweiten Drittel standen die Isar Rats beherzter auf den Skates und erzielten gleich in der 25. Minute das 3:2. Daniel Harrer, der an vier der sieben Tore beteiligt war, passte zu Sascha Haschberger und es finalisierte Hermann Azimov. Zwei Minuten später war es Alexander Braun, der mit Harrer vorarbeitete und Vladimir Detterer, der den Puck im gegnerischen Tor zum 3:3 Ausgleich versenkte. In der 37. Minute schossen die Selber ein Tor, was zu einem Gerangel vor dem Tor führte. Wieder erwischte es Olli Ferstl mit zwei Strafminuten Erholungspause. Doch die Freude im Wolfsrudel sollte nicht lange anhalten, denn in Unterzahl schaffte Daniel Harrer einen Alleingang und schoss die Dingolfinger Fans in den Jubel. Ausgleich in Unterzahl, es stand 4:4. Das Drittel hatte es in sich und war eine pure Attraktion für alle Fans. Die beiden Mannschaften kämpften um jeden Millimeter Eis und es fielen fünf Tore. Das letzte in der 38. Minute auf Dingolfinger Seite, auch wieder im Strafzeitmodus. Durch unnötige Fouls machten sich die Isar Rats das Leben selbst schwer. Pausentee bei geringem 4:5 Rückstand.

Die Isar Rats haben sich als Mannschaft gefunden

Dustin WhitecottonHead Coach

Den beinahe 400 Zuschauern war klar, dass die Ratten nun einen Zahn auflegen müssen und genau das passierte auch in der entscheidenden Endphase. Minute 42, Max Ohr und Marco Sebesta legten dem Allstar Markus Simbeck den Puck auf die Schaufel zum Ausgleich zum 5:5. Dann passierte etwas, was die Wölfe zum Heulen brachte. Wieder in Unterzahl riss sich Daniel Schickaneder in der 53. Minute aus der Umklammerung, erhielt vom Goalie Dennis Jedrus persönlich den Pass und lehrte den Selbern mit einem bravurösen Schlagschuss-Tor zum 6:5 das Fürchten.

Spannend wurde es dann nochmals so richtig in den letzten Spielminuten. Sascha Haschberger bekam außerhalb des Sichtbereiches der Schiedsrichter vom gegnerischen Spieler einen Ellbogen ins Gesicht. Wie das im Hockey dann üblich ist, sorgte er mit einem Faustschlag für den gerechten Ausgleich. Das wiederum haben die Schiedsrichter mitbekommen und setzten ihn wegen Unsportlichkeit 2+2 Minuten in die Sinnierbox. Vier Minuten Unterzahl mit nur einem Tor Vorsprung kann den Sieg kosten. Aber den lassen sich die Dingolfinger nicht von der Schaufel nehmen. Die Wölfe nun ohne Torwart, dafür mit sechs Mann auf dem Eis, versuchten das Äußerste. Glücklos für Sie war nur, dass der Dingolfinger Topscorer Vladimir Detterer den Puck erwischte und mit dem letzten Tor der Saison vor Heimpublikum das Spiel mit 7:5 beendete. Grandioses Spiel, grandiose Saison, die Isar Rats haben sich in dieser Saison neu gefunden und eine Euphorie ausgelöst, die seines gleichen sucht. Mehr als 300 Fans standen noch lange Standing Ovation an der Tribüne und haben ihre Spieler zum Dank tanzen lassen.

Aber auch neben dem Spielfeld haben sich die Vereinsmacher ein paar besondere Schmankerl ausgedacht. Vor dem Spiel wurden die Dauerkartenbesitzer, als Dank für ihre Treue, auf eine Brotzeit und Freibier eingeladen. Während des Spiels bereitete das Kioskteam ihre beliebten Cocktails und Crêpes für die Zuschauer. Nach dem Spiel gab es für alle, die sich mit den Spielern und Machern noch ein wenig über die Saison austauschen wollten, eine Aftermatch-Party mit Freibier im Kabinengang.

In hervorragender Siegeslaune und dichtgedrängtem Kabinenflur hielt Vorstand Jürgen Ohr und Coach Dustin Whitecotton eine Pressekonferenz für die Fans ab. Whitecotton resümierte das letzte Spiel und seine erste Saison in Dingolfing recht positiv. Er betonte den Teamgeist und den Zusammenhalt in der Mannschaft, die es zum Ende der Saison auf eine „beachtliche Qualität“ gebracht hat. „Die Isar Rats zeichnen sich nicht durch wenige Einzeltalente aus, die Spiele gewinnen, sondern haben sich als Mannschaft gefunden, in der jeder seinen Teil dazu beiträgt, Spiele zu gewinnen.“ so Whitecotton. Dass dies funktioniert beweist der erste Tabellenplatz. Vorstand Ohr ging dann noch auf die Erfolge im Nachwuchs ein. „Besonders stolz sind wir über das große Interesse bei Familien, den wir durch die hervorragende Nachwuchsarbeit in dieser Saison auslösen konnten. In der Laufschule haben über 70 Kinder neu angefangen die Liebe zum Eishockey zu finden. Whitecotton, der das erste Mal in seiner beruflichen Karriere auch die Verantwortung für den Nachwuchsbereich hatte, meinte dazu, dass die Zusammenarbeit und Unterstützung der ersten Mannschaft und der älteren Nachwuchsspieler wie auch die Klasse und Motivation der Nachwuchstrainer der Schlüssel zu diesem Erfolg sind. Alles getragen von einer hochengagierten Nachwuchsleitung, die Nicole Karg und Familie mit Michael Karmainski, 2. Vorstand, vollbringen.

Nun spielen die Isar Rats noch zwei Auswärtsspiele. Am 24.2. in Trostberg und am 1.3. in Waldkirchen. Die Eistrainings gehen noch bis Ende März weiter, solange noch Eis in der Marco-Sturm-Eishalle ist. Trotz diesem äußerst positiven Resümee der Saison verließen einige Fans doch wehmütig die Veranstaltung mit der Frage: Was machen wir ab jetzt Sonntagabends ohne Eishockey?

 

EV Dingolfing – VER Selb 1b 7:5 (1:3, 3:2, 3:0)

Tore: 1:0 (11‘) Schickaneder (Harrer, Haschberger); 1:1 (12‘) Warkus (Tausend, Bauer); 1:2 (17‘) Hechtfischer (Bauer, Wich); 1:3 (20‘) Bauer (Warkus, Wich); 2:3 (25‘) H. Azimov (Harrer, Haschberger); 3:3 (27‘) Detterer (Harrer, Braun); 3:4 (37‘) Roos (Wich, Hechtfischer); 4:4 (38‘) Harrer; 4:5 (38‘) Lück (Worotnikow, Wich); 5:5 (42‘) Simbeck (Ohr, Sebesta); 6:5 (53‘) Schickaneder (Jedrus); 7:5 (60‘) Detterer.

Strafen: Dingolfing 24 + 10 min, Bad Aibling 12 min