Vergangenes Wochenende standen für die Dingolfinger Kufencracks das Hin- und Rückspiel gegen den sechsten der Liga-Tabelle an. Der ESV Waldkirchen ist mehrfach auffällig. Nicht nur, dass der Kader bis auf wenige Ausnahmen aus eingekauften Tschechen besteht, was die gesamte Liga verärgert und die beteiligten Mannschaften zum Boykott aufrufen ließ. Nein, mittlerweile benötigen sie auch Polizeischutz in der eigenen Arena. Denn bei Auseinandersetzungen zwischen Fans gab es beim Heimspiel gegen Vilshofen drei Verletzte. So standen die etwa 20 Dingolfinger Fans gut beschützt von einem überdimensionierten Polizeiaufgebot in der Waldkirchener Halle und erwarteten den Startbully.
Wie so oft brauchten die Dingolfinger etwas Zeit, um sich ans fremde Eis zu gewöhnen und kassierten gleich in der zweiten Minute das erste Tor. Nach diesem schnellen Treffer von Robert Vavroch war der Kampfgeist der Dingolfinger erweckt und sie beherrschten mit sehr guter Defensivarbeit die technisch hervorragenden Waldkirchner. Nach dem Ausgleich durch Vladimir kamen die Isar Rats immer besser ins Spiel. Trotzdem schafften es die Krokodile sehr bald, den Ausgleich zunichte zu machen.
Doch der Pausentee von Mannschaftsbetreuer Frank Matysek schien die richtige Stärke gehabt zu haben. Denn im zweiten Drittel drehten die Dingolfinger richtig auf. In der 21. Minute fiel gleich der Ausgleich, diesmal durch Olli Ferstl, aufgelegt von Azimov Hermann, der trotz langer Verletzungspause hervorragende Leistung abrief. Gleich danach sendete der Stammverteidiger Max Ohr in einer 5:3 Überzahl mit einem Schlagschuss die Waldkirchener wieder in Rückstand. Doch noch vor der zweiten Drittelpause glich Jakub Marek zum Zwischenstand von 3:3 aus.
Das dritte Drittel wurde zum Krimi. Die Echsen erhöhten in der 42. und in der 48. Minute auf 5:3. Die Dingolfinger, unbeeindruckt von der osteuropäischen Power, glichen mit Treffern durch Schickaneder und Bilek aus. Das Festival der Dingolfinger schien kein Ende zu nehmen. Minute 51, Wladimir Detterer (88) erhöht auf 5:6 zur Führung der Gäste. Die Echsen, völlig irritiert von dem Kampfgeist der Isar Ratten, schafften es dennoch, diesen zu überwinden. Der überragende Jakub Marek traf zum Ausgleich in der 53. Minute. Was auch den Spielstand nach der offiziellen Spieldauer fixierte. Die fünf minütige Verlängerung, in der drei gegen drei Spieler antreten, führte zu keinem Tor. Erst im Penalty entschieden die Dingolfinger das Spiel für sich, nachdem alle drei Penalty-schützen der Dingolfinger trafen.
Am Sonntag dann das Rückspiel in der Marco-Sturm-Eishalle in Dingolfing. Die Waldkirchner, jetzt gewarnt, spielten aggressiv auf aber kassierten in der achten Spielminute das erste Tor durch Andrej Barz. Zwei Minuten später der Ausgleich durch den Top-Stürmer der Krokodile, Vladimir Skoda. Er war an diesem Abend an vier Toren beteiligt, übernahm gekonnt die Initiative und schoss vier Minuten später den Pausenstand von 1:2 für die Bayerwaldechsen. Doch in der siebten Minute im zweiten Drittel glich Waldemar Detterer wieder aus. Es schien ein Revival zu werden von dem Auswärtsspiel vor zwei Tagen. Die Teams schenkten sich nichts. 34. Minute, wieder Skoda, erhöhte zum 2:3. Kaum später legte David Vokaty noch eins drauf. Pausenstand 4:2. Die Hoffnung der beinahe 500 Dingolfinger Zuschauer schwand.
Doch im dritten Drittel kämpften die Dingolfinger als gäbe es kein Morgen mehr. Trotzdem schafften es die Waldkirchner auf 2:5 zu erhöhen. Manuel Ruhstorfer antwortete, 3:5 in der 51. Minute. Coach Whitecotton nahm in der 58ten Minute den Torwart vom Eis, doch die Waldkirchner bekamen den Puck und erhöhten auf 3:6. Ab jetzt passierte unglaubliches. In den letzten beiden Spielminuten bauten die Isar Rats, ohne Torwart, enorm Druck auf. Die Halle tobte und die Menge schrie für die Ratten. Durch ein Tor direkt vom Bully schossen die Ratten in der 59. auf 4:6. Whitecotten nahm eine Auszeit und gab wieder die richtigen Anweisungen. Denn Alexander Braun legte in einer Blitzaktion den Puck auf die Schaufel von Daniel Schickaneder (10) und keine 20 Sekunden später stand es 5:6. Noch 16 Spielsekunden, die den Dingolfinger ausreichen müssen um in die Verlängerung zu gehen. Doch es reichte nur für zwei Pfostenschüsse, deren Klang den Zuschauern durch Mark und Bein gingen. Waldkirchen gewann das Spiel, doch der Applaus gehörte der überragenden Heimmannschaft, die endlich ihren wahren Charakter und Spielstärke über 60 Minuten auch daheim gezeigt haben.
Am kommenden Wochenende stehen zum ersten Mal die Saison zwei Heimspiele an. Am Freitag, zum Heimspiel gegen die Bad Aibling Aibdogs, findet das nächste Event statt. Unter dem Motto „Helden der Stadt“ erhalten alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing freien Eintritt. „Ausweisen“ können sich die Mitglieder durch einen Mitgliedsausweis, eine Mütze, Anzug, oder Sonstiges. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr. Am Sonntag findet das Rückspiel gegen den EC Pfaffenhofen statt. Das Eröffnungsbully erfolgt um 18 Uhr in der Marco-Sturm-Eishalle Dingolfing.
Tore: 1:0 (2‘) Vavroch (Skoda, Kotaska); 1:1 (9‘) Detterer (O. Ferstl); 2:1 (16‘) Vokaty (Vavroch, Skoda); 2:2 (22‘) O. Ferstl (H. Azimov, Detterer); 2:3 (24‘) Ohr (Bilek); 3:3 (32‘) Marek (Schreyer); 4:3 (43‘) Kotaska (Schreyer); 5:3 (49‘) Skoda (Marek); 5:4 (49‘) Schickaneder; 5:5 (51‘) Bilek (Schickaneder, Ohr); 5:6 (52‘) Detterer; 6:5 (54‘) Marek (D. Barz, Schreyer).
Penaltyschützen: Detterer (Tor); Skoda (Tor); Bilek (Tor); Marek (Tor); Schickaneder (Tor); Schreyer (kein Tor).
Strafen: Waldkirchen 6 min, Dingolfing 4 min
Tore: 1:0 (7‘) O. Ferstl (Barz, Meichel); 1:1 (9‘) Skoda (Vokaty, Kotaska); 1:2 (13‘) Skoda (Vavroch, Vokaty); 2:2 (28‘) Detterer (Jedrus); 2:3 (35‘) Skoda (Marek, Schreyer); 2:4 (38‘) Vokaty (Vavroch, Kotaska); 2:5 (50‘) Pekarek (Marek); 3:5 (52‘) Ruhstorfer (Detterer, O. Ferstl); 3:6 (59‘) Vavroch (Skoda, Hirtreiter); 4:6 (59:24) Braun (Schickaneder, Simbeck); 5:6 (59:44) Braun (Bilek).
Strafen: Dingolfing 12 min, Waldkirchen 16 min
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