Nach drei Spieltagen stehen die Isar Rats aus Dingolfing in der oberen Tabellenhälfte der Eishockey-Bayernliga nach einem Auswärtssieg in Schongau und einer knappen 3:4-Niederlage nach Verlängerung im Kirtaheimspiel gegen Peißenberg. Gegen den letztjährigen Finalisten wäre sogar mehr drin gewesen. Mit dem Saisonstart kann Trainer Dustin Whitecotton trotzdem mehr als zufrieden sein.
In der Marco-Sturm-Eishalle lief am Sonntagabend die 50. Spielminute. Beim Stand von 3:3 gegen den Favoriten und letztjährigen Bayernliga-Finalisten aus Peißenberg hatten die Hausherren in diesem Augenblick die Chance auf die Entscheidung als zwei Gästespieler auf der Strafbank Platz nehmen mussten. Doch diese Chance wurde fahrlässig vergeben, weil die Zuspiele zu ungenau in diesem Zeitpunkt waren. Dies sollte aber die einzige Kritik an diesem Abend an die Isar Rats sein, denn sonst konnte man der Truppe nicht viel vorwerfen.
Ohne Arthur Grinwald, Alex Schander und Kevin Schinko fehlten dem EVD-Coach Dustin Whitecotton vor allem im Angriff die Optionen, doch mit viel Kampf und Einsatz machten dies die Dingolfinger am Sonntagnachmittag vor einen stolzen Kulisse von wiederum knapp 800 Zuschauern wieder wett. Wie groß der Respekt vor den Hausherren, nach einem sehr guten Saisonstart eigentlich ist, zeigte sich insbesondere im ersten Drittel. Die Peißenberger agierten vorsichtig und wollten sich nicht überrumpeln lassen. Torszenen waren dadurch Mangelware, doch die besten Chancen hatte der EVD durch Anthony Gagnon, der im Alleingang scheiterte. Drei Minuten vor dem Drittelende machte es der Kanadier besser und markierte die vielumjubelte Führung mit der es dann auch zum Pausentee ging.
Peißenberg mit furiosem Start ins zweite Drittel
Die enorme Klasse der Peißenberger demonstrierte der Gast zu Beginn des Mitteldrittels. Innerhalb von 100 Sekunden wurde das Ergebnis gedreht und man lag in Führung. In der Folgezeit musste Goalie Christoph Schedlbauer des Öfteren sein ganzes Können aufbieten, um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Dingolfing saß zu diesem Zeitpunkt zu oft auf der Strafbank, aber gegen Ende des Drittels glich sich die Strafenstatistik ein wenig aus und die Isar Rats kamen wieder besser ins Spiel. Kurz vor Drittelende sorgte Dominik Schindlbeck mit seinem Zaubertor für riesigen Jubel in der Eishalle und auch im Schlussabschnitt waren zunächst die EVD-Fans obenauf. Gagnon stürmte, von der Strafbank kommend, auf den Peißenberger Goalie zu und verwandelte souverän zum 3:2. Doch wiederum hatte der Gast die schnelle Antwort parat durch Dejan Vogl, der eine Minute später wieder auf Remis stellte.
In der Folgezeit wog die Partie hin und her. Die größten Chancen hatten jedoch die EVDler mit der eingangs beschriebenen Überzahlmöglichkeit und einem Alleingang von Leon Abstreiter in der 5. Minute. Somit musste die Verlängerung für die Entscheidung sorgen. Dort hatten die Peißenberger eineinhalb Minuten den Puck und erzielten letzten Endes den Siegtreffer durch Engel. Trotz alledem macht auch dieser Auftritt Mut, denn man konnte mit einem Spitzenteam mithalten und auch die Defensive wirkte weitaus kompakter wie zum Auftakt gegen Schweinfurt. Überragender Akteur an diesem Wochenende war im Übrigen erneut Anthony Gagnon, der mit sieben Treffern und vier Assists nach lediglich drei Spielen an der Spitze der Bayernliga-Scorerliste steht.
Gagnon zerlegt Schongau
Am Freitag fand bereits das Auswärtsspiel in Schongau statt, das die Dingolfinger verdient mit 5:3 für sich entscheiden konnten. Sehr zufrieden wirkte EVD-Coach Whitecotton, „weil wir eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt haben.“ Vor allem nach dem Führungstreffer der Hausherren in der zehnten Minute drehte ein Mann so richtig auf. Sein Name: Anthony Gagnon. Mit zwei Treffern drehte er das Spiel noch im ersten Drittel. Als die Schongauer im letzten Abschnitt noch einmal auf 4:3 herankamen und alles versuchten, um den Ausgleich zu erzielen, erwies sich der überragende Goalie Christoph Schedlbauer als weiterer wichtiger Faktor. Doch der entscheidende Akteur in diesem Abend war freilich Gagnon, der mit dem 5:3 seinen Hattrick perfekt machte und so für den zweiten Sieg sorgte.
Aufstellung des EV Dingolfing gegen Peißenberg: Schedlbauer, Jedrus; Duchenko, Théberge, Ohr, Huber, Krämmer, Schwarz, Meichel, König; Abstreiter, Rolsing, Detterer, S. Janzen, Aigner, Gagnon, Sedlar, D. Schander.
Zuschauer: 765.
Torfolge: 1:0 (16.) Gagnon (S. Janzen), 1:1 (23.) Engel, 1:2 (24.) Birkner, 2:2 (37.) D. Schander (Schindlbeck, Sedlar), 3:2 (42.) Gagnon (Théberge), 3:3 (44.) Vogl, 3:4 (62./Verlängerung) Engel.
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