Nach dem starken vergangenen Wochenende mit einem Kantersieg gegen Geretsried und der knappen Niederlage beim Tabellenführer aus Erding wollen die Kufencracks des EV Dingolfing auch am zehnten und elften Spieltag in der Eishockey-Bayernliga weiter punkten. Doch die Aufgaben am heutigen Freitag in Waldkraiburg und am Sonntag ab 18 Uhr im Heimspiel gegen Miesbach werden alles andere als einfach. Insbesondere im Auswärtsduell gegen den starken Aufsteiger aus Waldkraiburg werden Akteure aus der zweiten Reihe gefragt sein.
„Wir müssen endlich 60 Minuten konzentriertes Eishockey spielen“. Diesen Satz hörte man in den vergangenen Wochen oft von EVD-Trainer Dustin Whitecotton. Endlich abrufen konnten seine Mannen diese Vorgaben am vergangenen Sonntag beim Tabellenführer aus Erding. So brachte man die Gladiators fast zu Fall und Whitecotton war nach dem Duell mehr als zufrieden, „denn das war ein starker Auftritt meiner Mannschaft.“ Nun heißt es diese Leistung zu bestätigen, da am Wochenende schwere Aufgaben warten. Bereits am heutigen Freitag findet ein wichtiges Duell gegen einen direkten Konkurrenten um einen Pre-Playoff-Ticket statt. Mit 16 Punkten stehen die Waldkraiburger zwei Punkte vor dem EV Dingolfing in der Tabelle.
Die Ergebnisse in den vergangenen Wochen unterstreichen deutlich, dass die Waldkraiburger im Sommer auf dem Transfermarkt eine sehr gute Arbeit geleistet haben und demzufolge kein normaler Aufsteiger in die Bayernliga sind. Unter anderem konnte man den Deutsch-Finnen Santeri Ovaska vom Oberligisten EHF Passau verpflichten, der in der vergangenen Saison noch 15 Scorerpunkte in 23 Spielen sammeln konnte. Vom Absteiger Dorfen wurde das Trio Max Englbrecht, Thomas Rott und Tomas Vrba akquiriert und auch Stürmer Peter Meier soll dem Angriff mehr Tiefe verleihen.
Tschechisches Top-Duo
Der Königstransfer ist jedoch zweifelsohne der tschechische Außenstürmer Jakub Sramek, der in den vergangenen Jahren in der gesamten Landesliga Angst und Schrecken bei den Abwehrreihen verbreitete. Im Trikot des ESC Hassfurt gelangen dem ehemaligen Juniorennationalspieler aus Tschechien regelmäßig mehr als 100 Scorerpunkte. Eine mehr als beeindruckende Bilanz. Dass Sramek auch in der Bayernliga funktionieren kann, zeigte er vor einigen Jahren in Königsbrunn, als er ebenfalls zu den besten Stürmern der Liga avancierte. Und der Saisonstart lief großartig, da Sramek erneut ein fleißiger Punktesammler ist. Übertroffen wird er nur von seinem tschechischen Landsmann und Verteidiger Daniel Hora, der mit 23 Punkten auf dem dritten Platz der Bayernliga-Scorerliste steht. Demzufolge wurde er zum Spieler des Monats Oktober gewählt und will auch gegen Dingolfing seinen nächsten Galaauftritt hinlegen.
Im Lager der Dingolfinger zeigt man viel Respekt vor dem Aufsteiger und geht auch mit einer gewissen Hypothek in die Begegnung, da Stammkeeper Christoph Schedlbauer aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehen wird. Somit sind Dennis Jedrus und Ernest Kinikeev, die beiden Back-Up-Keeper im Lager der Isar Rats, besonders gefordert. Ansonsten hofft Whitecotton, dass er erneut auf den kompletten Kader zurückgreifen kann, denn nach dem Duell gegen Waldkraiburg kommt es nur 46 Stunden später in der Marco-Sturm-Eishalle zum nächsten Aufeinandertreffen mit einem Bayernliga-Spitzenteam.
Wiedersehen mit Ex-Dingolfinger
Der Kader der Miesbacher besticht durch zahlreiche oberligaerfahrene Spieler. Das bewiesen die Oberbayern eindrucksvoll im Vorjahr als sie den Isar Rats in den zwei Duellen nicht den Hauch einer Chance ließen. Auf der Torhüterposition ist man mit Timon Ewert und Philipp Lehr herausragend besetzt und in der Verteidigung stehen mit Aziz Ehliz oder Matthias Bergmann zwei bärenstarke Defensivkräfte im Aufgebot. Das Prunkstück ist jedoch zweifelsohne die Offensive. Drei ausgeglichene Reihen kann Trainer Zdenek Travnicek in die Begegnung gegen den EV Dingolfing schicken.
Herausragend dabei der Kanadier Patrick Asselin, der in der vergangenen Saison zu den Topscorern der Liga avancierte. Zu einem Wiedersehen kommt es mit einem Ex-Dingolfinger. Christian Neuert hat in den vergangenen zehn Jahren von der DEL bis zur Landesliga in jeder Spielklasse dem Puck nachgejagt. Nach dem überraschenden Abstieg des EHC Waldkraiburg vor zwei Jahren entschloss sich Neuert für einen Tapetenwechsel. Mit 18 Scorerpunkten nach neun Partien hat der gebürtige Deggendorfer beim TSV einen überragenden Start hingelegt. Demzufolge ist es keine allzu große Überraschung, dass die Oberbayern auf einem starken fünften Tabellenplatz stehen und somit die Play-Offs voll im Blick haben. Trotz der starken Gegner heißt das Motto in Dingolfing „fleißig punkten“. Mit einer ähnlichen Leistung, wie am Sonntag gegen Erding, ist sicher einiges drin.
Aufstellung des EV Dingolfing gegen Waldkraiburg und Miesbach: Jedrus, Kinikeev (Schedlbauer); Duchenko, Theberge, Ohr, Huber, Krämmer, Schwarz, Meichel, König; Abstreiter, Rolsing, Detterer, S. Janzen, Aigner, Gagnon, Sedlar, D. Schander, Schinko, Grinwald, A. Schander, Schindlbeck.
