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Aufatmen nach Last-Minute-Sieg

Andy Forster

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Goalie Schedlbauer und Goalgetter Gagnon halten „Isar Rats“ im Playoff-Rennen

Es bleibt weiter ultraspannend im Rennen um die Playoffs in der Bayernliga: Mit einer überzeugenden Leistung in Miesbach haben die Isar Rats drei wichtige Punkte geholt. Beim 3:2-Erfolg in Oberbayern überragte nicht nur der Goalie Christoph Schedlbauer. Vor allem die Kleinigkeiten, die am Freitag bei der 2:5-Pleite gegen Waldkraiburg kaum funktionierten, wurden beim TEV perfekt umgesetzt.

Waldemar Detterer, Dominik König Koenig, Arthur Grinwald und Artur Schwarz verhinder den Treffer vor Christoph Schedlbauer (EV Dingolfing) von Lukas Golob und Sebastian Busch (Erding Gladiators), Eishockey Herren, Bayernliga, 24.Spieltag, Saison 2024 2025 am 05.01.2025 in der Marco Sturm Eishalle in Dingolfing, EV Dingolfing (rot) gegen Erding Gladiators (weiss) Foto: Hockeypics/ Eva Fuchs
Die dritte Reihe um Arthur Grinwald (#77, mitte) kreierte in Miesbach viele offensive Momente und verdiente sich nach der Begegnung ein Sonderlob. − Foto: Eva Fuchs

Nach der Niederlage am Freitag im Heimspiel gegen den EHC Waldkraiburg hatte Dustin Whitecotton genügend Argumente, um seine Reihen ein wenig umzubauen. Durch den Ausfall von Marco Sedlar kam noch eine gewisse Dynamik bei den Umstellungen dazu. Und nach dem Last-Minute-Auswärtssieg in Miesbach, Torjäger Anthony Gagnon traf erst 80 Sekunden vor dem Ende zum 3:2, kann man konstatieren, dass Whitecotton am Sonntagabend ein glückliches Händchen hatte. Vor allem die neu formierte Erste Reihe (Gagnon, Janzen und Daniel Schander) wirkte defensiv wesentlich stabiler.

Und endlich hatte Dingolfing auch das Quäntchen Glück, das man sich jedoch hart in Miesbach erarbeitete. Angefangen mit einer verbesserten Bullystatistik, konsequenterem Zweikampfverhalten und der nötigen Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse. Nicht möglich wäre der Coup freilich ohne den alles überragenden Christoph Schedlbauer gewesen, der bereits im ersten Drittel zwei unglaubliche Paraden auspackte. Doch die Isar Rats waren ebenfalls gefährlich und hätten durch Gagnon in Führung gehen können. Die Szene des ersten Drittels gehörte jedoch Alexander Dotzler, der in höchster Not, mit seiner Schlägerspitze, den Führungstreffer verhindern konnte.

Im Mitteldrittel wurde das Spiel noch ausgeglichener, obwohl die Miesbacher die besseren Chancen hatten. Immer wieder war jedoch bei Schedlbauer Endstation. Vor allem der Tscheche Jan Svoboda verzweifelte förmlich am Dingolfinger Keeper, der insgesamt vier Großchancen Svobodas entschärfen konnte. In der Offensive zeigten sich die Isar Rats eiskalt, als sie einen Konter durch Denis Gulda mustergültig ausnutzten.

Viel Drama im letzten Drittel

Und im Schlussabschnitt standen die Zeichen ganz klar auf Auswärtssieg als Maxi Huber den zweiten Treffer für den EVD nachlegte. Die Miesbacher antworteten mit wütenden Angriffen und einem unglaublichen Druck. Als Petr Gulda in der 45. Minute den Anschluss erzielte, wurde die Partie zu einer dramatischen Defensivschlacht für die Isar Rats. Bis zur 53. Minute verteidigte man mit viel Herz und einem starken Schedlbauer den knappen Vorsprung. Doch ein dicker Fehler in der Defensivzone sorgte für den Ausgleichstreffer durch Asselin. Es wurde dramatisch. Den Schlusspunkt setzten die Dingolfing durch Gagnon, der mit seinem 32. Saisontreffer für Riesenjubel sorgte. Nach der Partie zeigte sich Whitecotton erleichtert, da sich die Mannschaft endlich wieder mit einem Sieg belohnen konnte. Mit dem eminent wichtigen Dreier steht man weiterhin auf einem starken achten Tabellenplatz.

Verdiente Heimniederlage am Freitag

Welch ein großer Druck in der Endphase auf den Spielern des EV Dingolfing liegt, sah man sogar nach der Heimniederlage gegen Waldkraiburg am Freitagabend. Christoph Schedlbauer, erneut der beste Akteur auf Seiten der Isar Rats, wurde völlig zurecht zum Spieler des Tages gewählt. Doch nach den intensiven 60 Minuten war der Goalie nicht mehr auffindbar, denn er hatte die Eisfläche wutentbrannt verlassen.

Der Ärger des Torhüters war verständlich. Viel zu oft wurde er von seiner Vorderleuten im Stich gelassen. Viel zu oft musste er in höchster Not klären. Dabei begann das Duell gegen den Tabellenzweiten aus Waldkraiburg ganz nach dem Geschmack von Trainer Dustin Whitecotton. Die Dingolfinger erspielten sich gute Möglichkeiten, aber scheiterten zweimal am ebenfalls famosen Gästegoalie Max Englbrecht. Ab der zehnten Minute kam jedoch der Schlendrian ins EVD-Spiel zurück.

Der Aufsteiger aus Oberbayern vergab zunächst eine Möglichkeit in wahrer Slapstick-Manier, aber in Überzahl war man eiskalt. Dillmann lenkte den Puck in die Maschen der Dingolfinger. Danach spielten sich die Gäste in einen wahren Rausch und waren klar tonangebend. Maierhofer erhöhte auf 2:0, weil der EVD-Paradeblock wiederum defensiv nicht auf der Höhe war. Kurz vor dem Drittelende packte Schedlbauer zwei überragende Saves aus und hielt so seine Mannen noch in der Partie.

Hora sorgt für Entscheidung

Im Mitteldrittel zeigten sich die Hausherren, die wiederum von mehr als 700 Zuschauern auf den Tribünen unterstützt wurden, zurück in die Begegnung. Einen Überzahlmöglichkeit nutzte Daniel Schander aus. Danach hatte Arthur Grinwald sogar die Chance auf den Ausgleich. In der Folgezeit gab es Chancen auf beiden Seiten, doch Englbrecht und Schedlbauer parierten glänzend. Somit musste im letzten Abschnitt die Entscheidung fallen. Zunächst bestraften die Isar Rats einen schlampigen Pass der Gäste zum 2:2 durch Gagnon. Unverständlicherweise verloren die Gastgeber ausgerechnet nach dem erleichternden Ausgleich komplett den Faden. Überflüssige Strafzeiten sorgten für brenzlige Situationen. Und als die Waldkraiburger eine Zwei-Mann-Überzahl hatten, war selbst Schedlbauer machtlos. Der überragende Tscheche Daniel Hora traf millimetergenau in den Kasten.

Erste Reihe des EVD mit großen Problemen

Zwar versuchten die Hausherren noch einmal alles, aber vor allem die erste Sturmreihe mit Marco Sedlar, Anthony Gagnon und Sergej Janzen hatte große Probleme bei nominellem Gleichstand in der Defensivarbeit. Das Trio stand bei drei Gegentreffern auf dem Eis. Dies war auch der entscheidende Faktor in dieser schnellen Begegnung. Letzten Endes legten die Waldkraiburger noch zwei Treffer nach und gewannen die Partie im Stile einer Spitzenmannschaft mit 5:2.

Nach dem Spiel wirkte Jürgen Lederer, Coach der „Löwen“, überglücklich. Auf der Gegenseite saß Whitecotton, der erneut eine Niederlage erklären musste. Es fehle momentan das Glück, resümierte Whitecotton. Dafür müssten einige Akteure aber mehr tun. So wie gegen Miesbach 48 Stunden später.

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