Saison geht in Verlängerung

Andy Forster

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Trotz zwei Erfolgen am Wochenende muss der EV Dingolfing in die Playdowns

Das erhoffte Wunder in der Bayernliga-Abstiegsrunde ist für den EV Dingolfing ausgeblieben, denn die erhoffte Schützenhilfe am letzten Spieltag vom abgeschlagenen Tabellenletzten Schongau blieb aus. Nach einem lockeren 6:2-Heimsieg des ERSC Amberg war klar, dass die Isar Rats im Kampf um den Klassenerhalt nachsitzen müssen. Zwar tankten die Dingolfinger beim 4:1-Heimsieg gegen Klostersee ein wenig Selbstvertrauen, aber das Playdown-Duell gegen Buchloe wird trotzdem alles andere als einfach.

Mit der Rückkehr von Dominik Schindlbeck (Mitte) klappt es beim EVD nun auch in der Offensive. Alexander Dotzler (links) und Leon Abstreiter (rechts) freuen sich mit. − Foto: Eva Fuchs

Das Smartphone war am Sonntagabend in der Marco-Sturm-Eishalle ein wichtiger Begleiter für die Zuschauer und auch Verantwortlichen des EV Dingolfing. Die Bundestagswahlen spielten da freilich nur eine Nebenrolle. Gefragt war dann schon eher das Ergebnis aus dem Parallelspiel des ERSC Amberg gegen den EA Schongau. Bis zum Ende des zweiten Drittels war die Hoffnung auf einen Ausrutscher der Oberpfälzer groß, aber ein Powerplaytreffer zum zwischenzeitlichen 4:2 machte diese zunichte. Letztendlich setzten sich die Amberger noch deutlicher durch. Das Wunder blieb somit aus.

Auf der Dingolfinger Eisfläche wirkte das Spiel der Isar Rats zunächst verkrampft. Auch kein allzu großes Wunder, da man seit mehr als zwei Monaten auf einen Heimsieg wartete. Gleich dreimal musste Christoph Schedlbauer einen starken Save auspacken, um einen Rückstand zu verhindern. Klostersee, das trotz des sicheren Klassenerhalts in Bestbesetzung auflief, machte aber an diesem Abend nicht mehr total ernst. Dies sah man zum Beispiel beim 1:0 durch Leon Abstreiter, der bei seinem Treffer kaum angegriffen wurde. Für ein wenig Entertainment sorgten Max Ohr und Kevin Walz, die sich eine Boxeinlage lieferten. Für Walz mit Folgen, den er musste ins Krankenhaus. 

Starkes letztes Drittel

Im Mitteldrittel bekamen die knapp über 500 Zuschauer ebenfalls keinen Eishockey-Leckerbissen zu sehen. Klostersee wollte nicht mehr und Dingolfing konnte (noch) nicht mehr anbieten. Demzufolge war es ein sehr zerfahrenes Spiel mit wenigen spielerischen Highlights. Nur Christoph Schedlbauer zeigte eine starke Leistung und verhinderte zweimal einen Treffer der Gäste. Im letzten Durchgang wirkten die Hausherren, nachdem das Zwischenergebnis in Amberg immer deutlicher wurde, endlich ein wenig befreiter. So konnte man doch noch viel Selbstvertrauen für die anstehenden Playdowns gegen Buchloe tanken. Zunächst fälschte der erneut starke Dominik Schindlbeck einen Schuss von Florian Meichel perfekt zum 2:0 ab und danach legten William Theberge sowie Daryk Dubè-Plouffe noch einen Doppelschlag nach.

Geschenk von Whitecotton

Den deutlichen Vorsprung nutzte Trainer Dustin Whitecotton um den Vertreter von Schedlbauer, Goalie Matthias Prade, ein paar Bayernligaminuten zu schenken. Diese hatte sich der sympathische Teamplayer auch über die Saison hinweg redlich verdient. Und Prade packte sogar zwei erstklassige Saves aus. Beim Gegentreffer von Philipp Quinlan war er jedoch chancenlos. Dies änderte trotzdem nichts am ersten EVD-Heimsieg seit dem 22. Dezember des vergangenen Jahres. Nun müssen die EVD-ler diesen Schwung nur in die Playdown-Serie gegen Buchloe mitnehmen. In der Hauptrunde musste man zwei Niederlagen gegen die Allgäuer einstecken, die sich in der Abstiegsrundengruppe B bereits seit dem vierten Spieltag intensiv auf die Playdowns einstellen konnten.

Wildes Spiel in Schongau

Das wohl spektakulärste Eröffnungsdrittel der Saison 24/25 hatten sich die beiden Abstiegskandidaten aus Schongau und Dingolfing für die Abstiegsrunde aufgehoben. Fast ohne Verteidigung agierten die beiden Teams in den ersten 20 Minuten. Sehr zum Leidwesen der beiden Trainer Dustin Whitecotton und Ken Latta, die wohl nicht ganz zufrieden waren mit dem offenen Schlagabtausch. Gleich der erste Torschuss der Oberbayern sorgte für das 1:0 durch Gottschalk. Die Dingolfinger antworteten mit dem Ausgleich durch Dominik Schindlbeck, der ein starkes Debüt, nach seiner knapp zweimonatigen Verletzungspause, feierte.

Nur wenige Minuten später brachte Gottschalk seine Farben erneut in Führung, aber spätestens ab diesem Zeitpunkt waren die EVD-ler die klar bessere Mannschaft am Freitagabend und bestraften die Fehler des Tabellenletzten gnadenlos. Theberge, Gulda und Daniel Schander sorgten für eine beruhigende 4:2-Führung nach dem vogelwilden Eröffnungsdrittel. 

Schockmoment um Sedlar

Und munter mit dem fröhlichen Toreschießen ging es zunächst im Mittelabschnitt weiter. Daryk Dubè-Plouffe, der erneut den Vorzug vor Gustav Jansson erhielt, markierte per Penalty den fünften Treffer der Isar Rats. Das halbe Dutzend voll machte danach Leob Abstreiter, der jedoch von einem kuriosen Eigentor eines Schongauers profitierte. Das Spiel war damit so wie entschieden, aber EA-Verteidiger Renè Mertz sorgte für einen waren Schockmoment im Lager des EVD. Völlig unnötig checkte er Marco Sedlar in die Bande, der daraufhin große Mühe hatte wieder auf die Beine zu kommen. Mit Verdacht auf Gehirnerschütterung wurde der Offensivspieler ins Krankenhaus gefahren und wird auf unbestimmte Zeit fehlen. Mertz bekam – völlig zurecht – eine Spieldauerstrafe aufgebrummt.

Im letzten Spielabschnitt passierte nicht mehr viel, da der EV Dingolfing aus einer kontrollierten Defensive heraus nichts mehr anbrennen ließ. Somit stand ein wichtiger Erfolg in Schongau fest, der die minimalen Chancen auf den direkten Klassenerhalt (noch) wahrte. Nach den Sonntagsspielen war definitiv fix, dass die Saison für die Isar Rats noch ein paar Wochen weitergeht. Eigentlich total unnötig, da man vor allem bei der Heimniederlage gegen Schongau wichtige Punkte liegengelassen hatte. 

Doch mit den Erfolgen an diesem Wochenende besteht die große Hoffnung, dass die EVD’ler zumindest im Playdown-Halbfinale gegen Buchloe die Oberhand behalten. Dann wäre die verkorkste Saison 2024/2025 endgültig beendet. Trainer Dustin Whitecotton versprach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, „dass wir bereit sein werden.“ Spielbeginn ist am Freitag ab 20 Uhr in der Marco-Sturm-Eishalle.

Tore: 1:0 (19.) Abstreiter (Krämmer), 2:0 (41.) Schindlbeck (Meichel, Krämmer), 3:0 (47.) Theberge (Schander, Rolsing), 4:0 (48.) Dubè-Plouffe (Gulda), 4:1 (59.) P. Quinlan. Zuschauer: 547.

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