Härter geht es wohl kaum. Der Spielplan der Isar Rats hat sich durch einige pandemiebedingten Verschiebungen am Ende der Vorrunde zu einem gordischen Knoten von fünf Spielen in acht Tagen aufgestaut, den es in der letzten Woche zu lösen gab. Ein Niveau, das man eher aus dem NHL Profisport kennt und nicht von Amateurspielern, die im Zweifel parallel noch jeden Tag in die Arbeit gehen müssen. Die Eishakler aus Dingolfing haben aber auch diese Herausforderung gemeistert. Leider mit entsprechenden Rückschlägen und Punktverlusten.
Das fünfte und letzte Spiel der „englischen Woche“ fand am Sonntag vor eigenem Publikum statt. Die Isar Rats standen mit schweren Beinen und verhärmten Gesichtern aus den letzten zwei Auswärts-Niederlagen gegen Freising (1:4) und Moosburg (1:8) am Spielrand, hoch konzentriert. Es stand das Rückspiel gegen Moosburg an. Auf der Tribüne standen trotz 2G-Plus-Vorschrift knapp 400 Zuschauer, darunter Bürgermeister Armin Grassinger, der sich die Antwort auf die Schlappe am Donnerstag live anschauen wollte. Denn das Rückspiel Derby gegen Moosburg stand an.
Die Dingolfinger wussten, dass die Moosburger dringend zumindest einen Punkt brauchten, um in die Playoffs zu kommen. Die Isar Rats hingegen hatten den Einzug in die Aufstiegsrunde schon besiegelt. Alleine diese Tatsache machte die Beine und den Kopf noch schwerer.
Die Isar Rats wurden im Auswärtsspiel von den Moosburgern völlig aus ihrem Spielfluss genommen. Bernie Engelbrecht, der Coach des EV Moosburg, hatte sich vorher einige Spiele der Isar Rats als Zuschauer angesehen um die Strategie auszuarbeiten. Und das brachte den Erfolg. Nun ging es darum zu antworten. Das taten die Isar Rats vor eigenem Publikum dann auch.
Das 1:0 kam gleich in der vierten Minute durch Dominik Schindlbeck. Das 2:0 durch Waldemar Detterer, der auch das erste Tor mit vorbereitet hatte. Dieser Einstieg brachte Motivation aufs Eis, die Dingolfinger dadurch deutlich überlegen und die Moosburger weit weg von der Dominanz, die sie noch auf eigenem Eis ausgestrahlt hatten. In der 16. Minute dann schaffte Kevin Steiger das einzige Tor für Moosburg. Aber auch das konnte das Momentum des Spiels nicht drehen. Nach dem ersten Pausentee gingen die Moosburger dann härter ran. Ergebnis waren vier Strafzeiten und zwei Dingolfinger Tore. Das 3:1 in der 22 Minute wurde durch Domi Schindlbeck und Alex Janzen dann auch noch durch einen Konter innerhalb einer Dingolfinger Unterzahl geschossen. Langsam kam vertrauen bei den Zuschauern und Fans auf, die von der extremen Situation der Isar Rats wussten. Das 4:1 in der 33 Minute brachte dann noch mehr Sicherheit. Ein Dreierpass gestartet von David Michel über David Bilek perfekt und unaufhaltsam abgeschlossen durch Marco Sedlar.
Das finale Drittel besiegelte den Untergang der Moosburger. Die Gäste bereits mit dem Kopf bei dem in Eishockeykreisen wohl bekannten mächtigen Kabinenanpfiff ihres Coaches Bernie Engelbrecht, hatten sichtlich aufgegeben und kassierten ab der 51 Minute vier weitere Tore. 5:1 von David Michel, dessen technische Qualitäten auf dem Eis eine Schau sind. Das 6:1 aus einem sehenswerten Konter von Jonas Penzkofer und Olli Ferstl. Das siebte von David Bilek vorbereitet durch David Michel und das letzte, das die Revanche vollendete, von dem Arbeitstier Jan Hermann, der jeden Check zu Ende fährt. Dingolfing gewann verdient vor großem Publikum und Stadtoberhaupt und kann sich nun eine Woche ausruhen, bevor es zum letzten Spiel der Vorrunde nach Bayreuth geht.
Tore: 1:0 (4‘) Schindlbeck (Detterer, Kößl); 2:0 (6‘) Detterer (Janzen); 2:1 (16‘) Steiger; 3:1 (22‘) Schindlbeck (Janzen, Detterer); 4:1 (33‘) Sedlar (Bilek, Michel); 5:1 (51‘) Michel (Bilek, Sedlar); 6:1 (53‘) Ferstl (Penzkofer, Schindlbeck); 7:1 (58‘) Bilek (Michel); 8:1 (60‘) Herrmann (Schindlbeck).
Strafen: Dingolfing 10 min, Moosburg 16 min. Zuschauer: 382
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