Endlich wird es ernst für die Kufencracks des EV Dingolfing, denn ab dem heutigen Freitag beginnen die Playoff-Begegnungen um den Aufstieg in die Eishockey-Bayernliga. Der Gegner aus Sonthofen ist beileibe nicht zu unterschätzen. Dies bewiesen sie am vergangenen Freitag beim 3:1-Heimsieg gegen den EVD. Es war die erste und einzige Niederlage der Englbrecht-Schützlinge in der Meisterrunde.
Es ist die magische Zeit im Eishockey. Die Zeit, in der es keine Schmerzen gibt. Wo die Spannung praktisch greifbar ist. Die Rede ist von den Playoffs, der entscheidenden Phase der Saison. Der Dingolfinger Ehrenbürger und Namensgeber für die Eishalle, Marco Sturm, fasste es in seiner aktiven Zeit ganz pragmatisch zusammen. „Für die Playoffs quält man sich das ganze Jahr. Es ist die Belohnung für eine erfolgreiche Saison. Die schönste Zeit im Hockey.“
Tatsächlich haben sich die Isar Rats mit einer herausragenden Meisterrunde diese Extraspiele mehr als verdient. 13 Siege in 14 Spielen. Eine überragende Torbilanz und viele erstklassige Leistungen. Da war Trainer Bernie Englbrecht nicht besonders streng, als man am vergangenen Freitag eine Niederlage in Sonthofen einstecken musste. Ihm sei klar gewesen, „dass sich die Spieler im letzten Meisterrundenspiel nicht verletzen wollten“, so Englbrecht. Dies lässt der EVD-Coach zwar nicht als Ausrede für die Niederlage gelten, „aber wir haben sicher nicht unser vollstes Potential abrufen können.“
Ob die Mannschaft den Schalter am heutigen Freitag wieder umlegen kann? Englbrecht ist sich hundertprozentig sicher, „weil die Mannschaft dies zu Beginn der Meisterrunde eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.“ Ferner kehren mit Bastian Krämmer, Alex Janzen und Kapitän Dominik König drei äußerst wertvolle Leistungsträger zurück, die vor allem in den Playoffs kaum zu ersetzen wären. Stichwort Erfahrung. Und die Rückkehr der Routiniers ist auch dringend notwendig, denn die Allgäuer sind keineswegs zu unterschätzen.
Unter anderem haben sie mit Vladimir Kames und Ondrej Havlicek zwei erfahrene Spieler in ihren Reihen, die schon höherklassig gespielt haben. Am vergangenen Freitag feierte zudem Marc Sill, ein Ex-Oberligaspieler, sein Comeback. Mit Sill war der Angriff der Sonthofener weitaus gefährlich. Deshalb warnt Englbrecht seine Mannschaft und gibt zugleich den Takt vor: „Uns sollte klar sein, dass wir dieses Halbfinale nicht locker gewinnen werden. In den Playoffs werden die Spiele enger und es entscheiden Kleinigkeiten über den Erfolg.“ Demzufolge erwartet er von seiner Mannschaft einfaches und seriöses Eishockey. „Und wir müssen“, so Englbrecht, „wieder konsequenter vor dem gegnerischen Gehäuse agieren.“
Falls die Dingolfinger die Vorgaben vom Trainer umsetzen können, werden sie mit Sicherheit als haushoher Favorit in dieses Duell gehen. In der Vorrunde der Meisterrunde zeigten die Dingolfinger gegen Sonthofen ihre wohl beste Saisonleistung und gewannen hochverdient mit 10:1. Von so einem Ergebnis träumen wohl auch die zahlreichen Zuschauer, die am heutigen Freitag den Weg in die Marco-Sturm-Eishalle finden werden. „Ich hoffe natürlich, dass wir wieder einen Zuschauerrekord knacken werden“, so EVD-Vorsitzender Jürgen Ohr. Auf jeden Fall ist alles gerichtet für einen Hockeyabend der Extraklasse in der Marco-Sturm-Eishalle. Der erste Puck zum Eröffnungsbully fällt um 20 Uhr. Mit einem Sieg hätten die Dingolfinger bereits am Sonntag in Sonthofen die Chance auf den Finaleinzug. Nicht nur dies dürfte Motivation genug sein.
