Am Freitag wird es endgültig ernst für die Isar Rats. In der Eishockey-Landesliga beginnen die Playoff-Halbfinalspiele und die Dingolfinger gehen als haushoher Favorit in das Duell gegen Sonthofen. Der sportliche Leiter, Manuel Ruhstorfer, blickt auf die bisherige Saison zurück und stellt klar, dass noch nichts gewonnen wurde. Ferner lobt er den Zusammenhalt im Team und den Trainer Bernie Englbrecht.
Herr Ruhstorfer, wie hoch ist die Anspannung vor dem ersten Playoff-Spiel gegen Sonthofen?
Manuel Ruhstorfer: Die ist schon deutlich höher wie in den anderen Spielen dieser Saison, denn jetzt gibt es keinen Platz mehr für Fehler. An einem Wochenende kann die gesamte Saison vorbei sein, aber genau das macht die Playoffs aus. Es ist ein positives Gefühl.
Die Mannschaft geht – nach einer überragenden Meisterrunde – als Favorit in die entscheidende Phase der Saison. Spüren Sie den Druck?
Manuel Ruhstorfer: Wenn du ganz oben an der Tabelle stehst, sind natürlich alle Augen auf dich gerichtet. Vor allem in dieser Phase der Saison. Selbstverständlich ist jetzt auch die Erwartungshaltung der Fans da, aber dessen sind wir uns bewusst und können gut damit umgehen. Wir bleiben fokussiert.
Sie haben selbst jahrelang gespielt. Wird man da nicht ein wenig neidisch, wenn man als sportlicher Leiter auf die Zuschauerzahlen blickt. Früher spielte man vor 200 Zuschauern…
Manuel Ruhstorfer: Neidisch ist der falsche Begriff, denn ich gönne es den Jungs von Herzen. Aber man schaut natürlich schon ein bisschen wehmütig zu. Den Spieler in mir, wird man eben nie raus bekommen. Dennoch bin ich mit meiner jetzigen Funktion sehr glücklich.
Die jetzigen Zuschauerzahlen sind das Resultat dafür, was sich die Mannschaft erspielt hat. Aber auch Ergebnis der aufopferungsvollen Arbeit, die jeder aus dem Eventteam einbringt. Was diese Leute leisten ist unbeschreiblich.
Wann haben Sie eigentlich festgestellt, dass in dieser Saison sehr viel möglich sein wird?
Manuel Ruhstorfer: Das habe ich schon nach Ende der letzten Saison gemerkt, als ich mich mit den Spielern für diese Saison zusammengesessen habe. Bei jedem war das Feuer und der unbändige Wille spürbar. Dies zeichnet sich nun auch in den Trainings und Spielen Woche für Woche ab.
Der Zusammenhalt im Team ist groß. Haben Sie ein Beispiel dafür?
Manuel Ruhstorfer: Ich denke dieser Teamgeist ist für jeden spürbar, der unsere Spiele besucht. Sinnbildlich kann man die Spiele nehmen, in denen es spielerisch nicht so lief. Auch diese Spiele wurden diese Saison gewonnen, weil die Mannschaft zusammengehalten hat und miteinander gekämpft hat. Wir haben einen unwahrscheinlichen Charakter im Team und dennoch möchte ich einen Spieler ganz besonders herausstellen. Artur Platonow hat verletzungsbedingt die gesamte Saison verpasst. Und dennoch kommt er zu jedem einzelnen Training und Spiel, um die Mannschaft und den Staff zu unterstützen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie schwer es für ihn sein muss. Er kann ja nur zuschauen und auf dem Eis nicht mithelfen, dennoch steht er dem Team zu jeder Sekunde bei.
Welche Rolle spielte dabei der erfahrene Trainer Bernie Englbrecht?
Manuel Ruhstorfer: Bernie hat es geschafft, die Motivation in den Jungs zu wecken und das gesamte Potenzial aus jedem einzelnen herauszukitzeln. Er gibt ein System vor und hat der Mannschaft gezeigt, dass wir erfolgreich sein werden, wenn wir alle an einem Strang ziehen.
Die Mannschaft hat Vertrauen in ihn und folgt ihm auf seinem Weg. Er lässt die Jungs hart arbeiten. Aber harte Arbeit zahlt sich eben aus. Und dann kommt der Spaß.
Was wünschen Sie sich für eine Schlagzeile nach dem letzten Playoff-Spiel?
Manuel Ruhstorfer: „Isar Rats holen sich die Meisterschaft und steigen in die Bayernliga auf“ wäre natürlich der Wunsch. Als Sportler wäre es schlimm, wenn man nicht nach dem größtmöglichen Erfolg strebt. Aber jetzt halten wir mal den Ball flach. Bis dahin ist es noch ein sehr langer schwieriger Weg. Aber wir sind bereit und werden alles geben.
