Die Eishackler des EV Dingolfing konnten die Saison 2019/2020 – im Gegensatz zu vielen Vereinen – bereits zu Ende spielen. Grund genug auf die Spielzeit des EVD zurückzublicken. Vor allem sportlich und auch gesellschaftlich war die Saison für den Dingolfinger Traditionsverein ein großartiger Erfolg.
Mit großen Erwartungen waren die Verantwortlichen des EV Dingolfing in die Landesligasaison gegangen. Mit Verpflichtungen wie Daniel Schander, Helmut Kößl und Dominik König (alle EHF Passau) sowie den neue Importspieler David Michel, der aus der dritten tschechischen Liga an die Isar wechselte, war die Aufstiegsrunde das anvisierte Ziel. Die prominenteste Verpflichtung tätigte der Verein auf der Trainerposition. Nach dem Abgang von Dustin Whitecotton zum italienischen Erstligisten Sterzing, konnte man den ehemaligen DEL-Star Billy Trew von einem Engagement beim aufstrebenden Landesligisten überzeugen. Und Trew formulierte deutliche Ziele: „Ich will den maximalen Erfolg und die Mannschaft voranbringen“, so sein Statement bei der Vorstellung.
Die Saison startete mit einem furiosen 7:1-Auswärtssieg in Freising. Auch danach konnten sich die EVDler zu jeder Zeit unter den ersten vier Teams in der Landesligavorrunde festsetzen. „Unser Ziel war die Aufstiegsrunde und die haben wir souverän geschafft“, so Manuel Ruhstorfer und Olli Ferstl, die für den Spielbetrieb der Ersten Mannschaft verantwortlich sind. Noch viel beeindruckender als der sportliche Erfolg waren die Zuschauerzahlen. Knapp 10 000 Zuschauer konnten die EVDler durch Aktionen wie den Sportsday, „Gemeinsam gegen Krebs“ oder „Helden der Stadt“ in die Marco-Sturm-Eishalle locken. Das macht einen Schnitt von mehr als 500 Zuschauern pro Partie: „Das macht uns auf jeden Fall stolz und zeigt, dass wir definitiv den Nerv der Leute treffen. Wir hoffen natürlich, dass wir daran anknüpfen können“, so Erster Vorsitzender Jürgen Ohr.
In der Aufstiegsrunde gab es hingegen nicht mehr viel zu feiern. Die Konkurrenz aus Buchloe, Kempten oder Amberg rüstete gewaltig auf; der EV Dingolfing verzichtete auf kostspielige Verpflichtungen: „Wir haben uns immer in unserem Budget bewegt und wollten keine verrückten Dinge – wie die anderen Vereine – machen“, so Ohr. Letztendlich sicherte man sich den siebten Platz in der Aufstiegsrunde. Viel wichtiger sei, dass man sich auf allen Ebenen verbessert hat.
Zum Beispiel auf dem monetären Sektor – da war der EV Dingolfing jahrzehntelang ein Sorgenkind. „Wir werden auch dieses Jahr positiv beenden“, erzählt Schatzmeister Philipp Ferstl. Ob das so weitergeht? Der Verein werde sich nach der Corona-Krise ebenfalls strecken müssen, ist sich Ferstl sicher. Trotzdem hoffe man, „dass uns alle Partner treu bleiben“. Dazu gäbe es auch viele Gründe, wie Ohr ausführt. So haben die Mitgliederzahlen um mehr als 60 Prozent zugenommen. Auch die Marketingzahlen in den sozialen Netzwerken seien sprichwörtlich durch die Decke gegangen. „Wir sind definitiv auf dem richtigen Weg. Eine wichtige Säule ist dabei der Nachwuchs“, so Ohr.
Und auch dort gab es viele positive Nachrichten in der vergangenen Saison. Die U7 hat in der ersten Saison mehr als überzeugt; die U11 wurde Meister in ihrer Altersklasse und die U13 hat sich in dieser Spielzeit deutlich verbessert. In der kommenden Saison wird man zudem erstmalig wieder eine U15-Mannschaft alleine an den Start schicken – bis dato war es eine Spielgemeinschaft mit Waldkraiburg. Die U17 wird in der kommenden Saison ebenfalls für den Spielbetrieb angemeldet und die U20 soll auch im nächsten Jahr weiter als Talentschmiede für die Seniorenmannschaft noch deutlicher aufgewertet werden.
Bereits jetzt laufen die Planungen für die kommende Saison an. Zum Beispiel soll die Lichtshow weiter ausgebaut werden und das neue Maskottchen „Rusty“ noch mehr in den Alltag des Vereins integriert werden. Zudem wird der Fanshop erweitert und auch die Akquise von jungen Eishockeyspielern soll mit weiteren Sportstunden und Besuchen in Grundschulen sowie Kindergärten ausgebaut werden: „Für alle Kinder ist es ein Highlight, wenn sie mit einem ehemaligen Nationalspieler wie Billy Trew trainieren dürfen“, so Ohr.
Apropos Trew: Der verlängerte seinen Vertrag beim EV Dingolfing und wird auch in der kommenden Saison Cheftrainer der Ersten Mannschaft und hauptamtlicher Nachwuchskoordinator sein. Die Landesligamannschaft soll zum großen Teil zusammengehalten werden. Hinzukommen sollen Spieler, die den Kader verstärken: „Das bleibt unsere Devise, weil lieber geben wir einem Nachwuchsspieler eine Chance, als einen satten Spieler zu verpflichten“, so Ohr. Mit diesen punktuellen Verstärkungen soll ein weiterer Schritt nach vorne gemacht werden.
Eines steht auf jeden Fall fest: Der EV Dingolfing will auch in der kommenden Saison für Furore in der Landesliga und im Nachwuchs sorgen. „Dazu brauchen wir unsere Partner und trotz der Corona-Krise hoffen wir natürlich, dass der EVD weiterhin unterstützt wird.“
Die besten Scorer: David Michel (26 Tore und 50 Assists), David Bilek (39 Tore und 22 Assists) sowie Daniel Schander (18 Tore und 30 Assists).
Topscorer der Verteidiger: Helmut Kößl (6 Tore und 20 Assists) und Dominik König (4 Tore und 16 Assists).
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