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Klassenerhalt (fast) perfekt

Isar Rats dominierten am Wochenende in Freising und daheim gegen Trostberg für je drei Punkte

In der Playdown-Runde C der Landesliga geht’s sehr hart zu. Üblich für diese Phasen, denn keine der beteiligten Mannschaften will in die Bezirksliga absteigen. Doch ganz so groß ist die Abstiegsgefahr dann doch nicht. Denn von beiden Landesliga-Gruppen wird nur eine einzige Mannschaft absteigen. Aus den beiden Playdown-Gruppen treten die jeweiligen Tabellenletzten gegeneinander an. Erst der Verlierer aus dieser Begegnung steigt ab und der erste Bezirksligist auf. „Auch wenn dieser Verlauf für die längste Spieldauer, die meisten Heimspiele und damit für Umsatz in den geplagten Vereinskassen sorgen würde, haben wir alles andere vor als uns diesem Stress auszusetzen“ meinte Vorstand Jürgen Ohr mit einem Augenzwinkern am Spielrand. „Absteigen steht definitiv nicht auf dem Plan. Dafür wird alles getan.“

Coach Dustin Whitecotton hielt am Wochenende Demonstrationsunterricht. (Foto: Eva Fuchs)

Zu sehen war das auch in der Begegnung am Freitag gegen den SE Freising. Beide Mannschaften brauchten die Punkte, nachdem sie jeweils bereits mindestens ein Spiel verloren hatten. Entsprechend aggressiv startete das Spiel. Die Black Bears in voller Mannschaftsstärke und unterstützt durch geschätzte 150 Zuschauer starteten schnell und aktionsreich ins Spiel. Die Isar Rats davon unbeeindruckt, nutzten den Vorwärtsdrang der Gastgeber und kombinierten mit ihrer ersten Reihe schon nach zwei Minuten zum ersten Treffer, vorbei an dem starken Manuel Hanisch. Der Goalie hatte die Dingolfinger schon in den Vorrundenspielen oft zur Verzweiflung gebracht. Doch diesmal war er zu spät am Puck. Olli Ferstl trifft auf Zuspiel von einem entfesselten Sascha Haschberger. Haschberger war in dieser Begegnung unglaublich stark und an allen Toren der Begegnung beteiligt. Nach dem Tor gingen die Freisinger noch härter zu Sache. Es hagelte vier Strafzeiten auf der Freisinger und zwei auf der Dingolfinger Seite. Die Gelegenheiten konnten die Isar Rats nicht für sich nutzen. Ein großes Manko des neuen Dingolfinger Teams, das sich von Spiel zu Spiel in der Saison um den Coach Whitecotton gefunden hat, ist die fehlende Abschlussstärke. Hervorragend herausgespielte Chancen beendeten die Stürmer zu unkonzentriert. Dafür sind sie höchst souverän in Unterzahl und machen es den Gegnern fast unmöglich, bei Strafzeiten zu punkten. Dadurch der unbefriedigende Pausenstand von 0:1 nach dem ersten Drittel, in dem der EVD von Anfang an dominierte.

Im zweiten Drittel gingen die Black Bears wieder hochmotiviert zur Sache und schafften dann doch in Überzahl den Ausgleich in der 34. Minute. André Oesterreich auf Zuspiel von Christan Birk versenkten den Puck blitz schnell hinter Christian Hamberger. Keine drei Minuten später half eine Überzahl den Dingolfingern um wieder ein Tor nach vorne zu kommen. Haschberger kombinierte zu Daniel Schickaneder, Schuss und der Abpraller wurde von David Bilek final verwertet. Endstand zur zweiten Pause 1:2 für die Dingolfinger Gäste.

Erwartungsvoll standen die Dingolfinger Fans auf den Rängen. Immer mehr reisen mit ihrem Team mit und unterstützen die Jungs von außen. Nun drehte sich das Blatt. Es hagelte vier Strafzeiten hintereinander für die Dingolfinger. Olli Ferstl erwischt es gleich böse. Er prallt mit einem Freisinger unglücklich zusammen und erhält eine 2+10 min Strafe. Danach saß Danny Weber zwei Minuten lang wegen Spielverzögerung, dem ein Puck beim Klärungsversuch in Unterzahl über die Bande gesprungen ist. Die Fans drückten die Daumen, denn die Bären agierten enorm nach vorne und versuchten, die vom Schiri eingeräumten Gelegenheiten zu nutzen, um den schmalen Vorsprung auszugleichen. Nachdem Weber wieder rainkam, bekam Haschberger eine Strafe. Die Ratten mit ganzen acht Minuten im Unterzahl-Kampf und ohne ihren Top-Stürmer mit der Nr. 55, schafften es dann doch, die Bären zu bezwingen. Den Abschlusstreffer und die endgültige Niederlage für Freising vollendete Vladimir Detterer mit einem Empty Net Tor in der 59. Minute. Dingolfing holt sich mit dem Endstand von 1:3 drei wichtige Punkte aus Freising.

Am Sonntag reisten die Chiefs aus Trostberger an. Trostberg schloss die Vorrunde auf dem neunten Platz direkt hinter den Isar Rats ab und sind damit ein sehr ernstzunehmender Gegner im Rennen um den Ligaerhalt. Doch dieses Spiel sollte zeigen, wie unterschiedlich sich Teams während der Saison weiterentwickeln können. Trotz der Verstärkung durch das Vater-Sohn Stürmer Duo Blaha, die sich in Vilshofen in der Vorrunde verdient gemacht haben, konnten sie keinen Stich gegen die Übermacht der Isar Rats ausrichten. Denn schon in der ersten Hälfte des ersten Drittels stand es 4:0 für die Dingolfinger. Dustin Whitecotton, der als Coach die Mannschaft prägt, hatte anscheinend heute Demonstrationsunterricht eingeplant. Alle vier Tore hat der Kanadier in einer unglaublichen Geschwindigkeit und Präzision vorbereitet und seinen Mitspielern perfekt auf den Schläger serviert. Tor eins in der dritten Minute durch Alexander Braun, Tor zwei Sascha Haschberger in Minute sechs, Tor drei auf die Schaufel von Andrej Barz in der siebten und Tor vier durch Daniel Harrer in der neunten Minute. Die Chiefs, schwer mitgenommen von diesem Torgewitter, nahmen ihre Auszeit um dieses Unwetter zu verdauen. Sie rappelten sich auf und konnten den Spielstand trotz zwei Strafzeiten auf beiden Seiten halten.

Nach der Drittelpause ging‘s weiter, diesmal ohne direkte Beihilfe des engagierten Coaches. Daniel Schickaneder legte auf Urgestein Simbeck, dieser passte präzise auf die Ausländerposition im Rattendress David Bilek, der die Scheibe unter den Beinen des angeschlagenen Trostberger Goalies hindurchschob. 5:0 in der ersten Minute des zweiten Drittels. Den Chiefs schwante Böses aus dem ersten Drittel. Eine erneute Schmach wollte man verhindern. Christian Mamontow und Antonin Jelinek schafften den Durchbruch aus den stählernen Krallen der Ratten und schossen das erste Gegentor in der 25. Minute, was die Dingolfinger Cracks nur noch weiter motivierte. Das sechste fiel gleich danach in der 27. Minute und bremste das kurze Wohlsein der Chiefs wieder ein. Olli Ferstl bereitete sein zweites Tor in dieser Party vor, in dem er auf den Stammverteidiger Manuel Ruhstorfer zurücklegt. Andrej Barz, der ein hervorragendes Spiel ablieferte, schloss ab zum 6:1 für Dingolfing. Mancher im Zuschauerraum munkelte, dass die Spieler nur wegen dem hohen Damenanteil bei den Fans so außer Rand und Band gerieten, denn die Ladies‘ Night mit freiem Eintritt und Sektempfang für alle Frauen hatte die Geschlechterquote der knapp 400 Zuschauer deutlich beeinflusst.

Die Drittelpause brachte kurze Erleichterung für die Chiefs und das dritte Drittel viele neue Möglichkeiten. Dingolfing saß fünfmal Strafzeiten aus, die Trostberger erwischte es nur zweimal. Trotzdem fiel in der 37. Minute das 7:1 wieder durch David Bilek, der die Scheibe zwischen die eigenen Beine legte und zur endgültigen Demütigung der Chiefs an deren Schlussmann vorbeilupfte. In einer kurzen Pause im Strafzeitengewirr, gelang Daniel Harrer sein zweites Tor an diesem Abend und beschloss damit die Parade auf Dingolfinger Seite. Ein letztes Aufbäumen der Trostberger in Überzahl wird dann doch noch belohnt. Dominik Tobala gelang der Endstand von 8:2. Dingolfing holte die nächsten 3 Punkte in einem furios gespielten Match. Bravo!

 

SE Freising – EV Dingolfing 1:3 (1:1, 1:1, 0:1)

Tore: 0:1 (3’) O. Ferstl (Haschberger); 1:1 (35’) Oesterreich (Birk, Kühnl); 1:2 (38’) Bilek (Schickaneder, Haschberger); 1:3 (60’) Detterer (Haschberger)
Strafen: Freising 18 min, Dingolfing 16+10 min

 

EV Dingolfing – TSV Trostberg 8:2 (4:0, 3:1, 1:1)

Tore: 1:0 (5’) Braun (Whitecotton, H. Azimov); 2:0 (7’) Haschberger (Harrer, Whitecotton); 3:0 (8’) Barz (Whitecotton, O. Ferstl); 4:0 (10’) Harrer (Whitecotton); 5:0 (22’) Bilek (Simbeck, Schickaneder); 5:1 (26’) Jelinek (Mamontow, Grapentine); 6:1 (29’) Barz (Ruhstorfer, O. Ferstl); 7:1 (38‘) Bilek (Simbeck, Schickaneder); 8:1 (46‘) Harrer (Haschberger, H. Azimov); 8:2 (55’) Tobola (Blaha Sr., Grapentine)
Strafen: Dingolfing 16 min, Trostberg 8 min

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