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Feierbefehl vom Chef persönlich

EVD holt sich Landesligatitel mit einem 3:2 gegen Haßfurt

Um 20.27 Uhr stand es endgültig fest. Der EV Dingolfing spielt in der kommenden Saison in der Bayernliga. Vor 2500 Zuschauern in der ausverkauften Marco-Sturm-Eishalle gewannen die Isar Rats verdient mit 3:2 und sicherten sich mit der Landesligameisterschaft das Ticket für die vierthöchste Spielklasse. Vor allem drei Spieler waren an diesem Abend die großen Sieggaranten. 

Mit 2.500 Zuschauern war die Marco-Sturm-Eishalle zum entscheidenden Spiel ausverkauft. (Foto: Hockeypics | Eva Fuchs)

Als Patrick Geiger in der 49. Minute zu einem seiner unwiderstehlichen Sololäufe ansetzte, war es in der sonst sehr lauten Dingolfinger Eishalle für kurze Zeit mucksmäuschenstill. Und als es die kleine Hartgummischeibe dann im Netz zappelte, bebte die Eishalle. Es war das vorentscheidende 3:1 an diesem denkwürdigen Abend aus Sicht des EV Dingolfing. Doch nicht nur Geiger war an diesem Abend der gefeierte Held im Trikot der Isar Rats. 

Aus einem starken Kollektiv ragten ebenso der überragende Torhüter Dennis Jedrus und auch Doppeltorschütze Max Hofbauer heraus. Der Ex-Landshuter, der nach einer langwierigen Corona-Erkrankung seine Profikarriere beenden musste, blühte in Dingolfing wieder regelrecht auf. Er war es, der das wichtige erste Tor im ersten Drittel erzielte. Im zweiten Drittel landeten viele Dingolfinger Spieler auf der Strafbank. Die erste Zwei-Mann-Unterzahl überstand man mit Bravour, aber kurz vor dem Drittelende erzielte Tobola den Ausgleichstreffer für die Gäste aus Franken. Generell blieb der EVD trotzdem spielbestimmend, aber die Haßfurter blieben mit ihren tschechischen Kontingentspielern immerzu gefährlich. Deswegen war es an diesem Abend sehr wichtig, dass vor allem in der Defensive hart gearbeitet wurde. Es wurde immer die einfachere Lösung gesucht, denn Fehler waren nicht erlaubt an diesem Showdown. 

Die Strafbank entscheidet

Im letzten Drittel war die Spannung förmlich greifbar und der entscheidende Faktor waren wieder einmal unnötige Strafzeiten. Diesesmal traf es die Haßfurter, die den EVD-Sturmlauf nur mit unfairen Mitteln stoppen konnten. Die Strafe folgte auf dem Fuß: Der Türöffner zur Bayernliga war das 2:1 in der 46. Minute, als Patrick Geiger mustergültig Max Hofbauer bediente. Der Ex-Profi brauchte nur noch in das leere Tor einschieben. Danach kam der zweite große Auftritt von Geiger, der im Alleingang den dritten Treffer erzielte. Anschließend machten es die Dingolfinger wiederum unnötig spannend, da sie einige hochkarätige Möglichkeiten vergaben und die Haßfurter sogar noch auf 2:3 herankommen ließen. Zwar versuchten die Haßfurter noch einmal alles und nahmen sogar den Torhüter vom Eis, aber einen Treffer ließ der überragende Keeper Dennis Jedrus nicht mehr zu. 

Kapitän Domi König bringt den Pott zu seiner Mannschaft. (Foto: Hockeypics | Eva Fuchs)

Wie dramatisch die Serie war, sah man kurz nach dem Spielende, als es fast noch zu einer Massenschlägerei kam. Doch die Gemüter beruhigten sich schnell wieder und es kam zum obligatorischen Handshake zweier starker Mannschaften, die zurecht im Landesligafinale standen. „Oh, wie ist das schön“ hallte es danach durch die Marco-Sturm-Eishalle. „Es war Werbung für das Eishockey“, so der Vertreter des BEV, Roman Paulitsch, der den Meisterpokal an den Kapitän des EV Dingolfing, Dominik König, übergab. 

Eine Ehrenrunde mit dem Pokal durften Oliver Ferstl und Daniel Schickaneder drehen, die nach der Saison ihre Karriere beenden. Ferner wird auch Jan Herrmann den Verein verlassen. Das Trio wurde gebührend – auch mannschaftsintern – verabschiedet. EVD-Vorsitzender Jürgen Ohr erklärte: „Wir sind Meister, das ist wirklich unglaublich“. Er lobte nicht nur die Mannschaft, die sich für eine herausragende Saison gekrönt hätten, sondern auch den Trainer Bernie Englbrecht. „Der eine herausragende Leistung als Trainer abgeliefert hat.“Tags darauf war der EVD-Chef ohne Stimme, aber immer noch glücklich: „Ein Traum ist wahr geworden“, flüsterte er ins Telefon. 

Von Bürgermeister Armin Grassinger gab es Lob: „Es ist Wahnsinn, was ihr aus diesem Verein gemacht habt.“ Der Vater des Erfolgs, Trainer Bernie Englbrecht, gab nach dem Aufstieg einen Feierbefehl an seine Mannschaft. „Die Mannschaft hat hart gearbeitet und jetzt darf richtig Gas gegeben werden.“ 

Die neue Liga freut sich auf den EVD 

Und die neuen Gegner in der Bayernliga? Die freuen sich auf den EV Dingolfing. Und nicht nur, weil es ein Verein aus Niederbayern ist. Durch die hohen Zuschauerzahlen hat sich der EV Dingolfing zu einer Topadresse im bayerischen Eishockey gemausert. Knapp 9000 Zuschauer kamen zu den fünf Playoff-Heimspielen. „Das hätten wir niemals für möglich gehalten“, so Jürgen Ohr. Nun heißt es erst einmal richtig zu feiern. Danach wird jedoch schon wieder die Arbeit beginnen. Es muss nämlich ein konkurrenzfähiger Kader für die Bayernliga zusammengestellt werden, denn die Euphorie soll unter keinen Umständen erlischen. 

 

Stenogramm

Aufstellung des EV Dingolfing gegen den ESC Haßfurt: Dennis Jedrus, Ernest Kinikeev; Florian Meichel, Dominik König, Max Ohr, Patrick Geiger, William Thèberge; Daniel Schander, Alex Janzen, Waldemar Detterer, Max Hofbauer, Dominik Schindlbeck, Marco Sedlar, Daniel Schickaneder, Jan Herrmann, Kevin Aigner, Felix Karg, Oliver Ferstl, David Arnst, Artur Schwarz, Hermann Azimov. 

Zuschauer: 2500 (ausverkauft) 

Torfolge: 1:0 (20.) Hofbauer (Sedlar), 1:1 (39.) Tobola, 2:1 (46.) Hofbauer (Geiger), 3:1 (49.) Geiger (Thèberge), 3:2 (55.) Sramek. 

EV Dingolfing Meisterfeier 2023 Landesliga Meister
Bilder für die Ewigkeit: die Isar Rats mit dem Landesliga Meisterpokal. (Foto: Hockeypics | Eva Fuchs)

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