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Ein echter Macher

Andreas Forster

Redakteur Dingolfinger Anzeiger

EVD gratuliert Ehrenvorsitzendem Anton Witzku zum 90. Geburtstag

Mit dem Sport ist es ähnlich wie in der Liebe. Dem Sportverein ist man für immer und ewig verbunden. Das gilt auch für den mittlerweile 90-jährigen Anton Witzku, der dem EV Dingolfing immerzu die Treue gehalten hat. Egal ob in der Landes- oder Oberliga.

Anton Witzku (rechts) mit seinem Vorgänger Rudolf Dandorfer nach den ersten Neuwahlen 1984.

Wenn die Corona-Pandemie nicht den Spielbetrieb in dieser Saison zunichte gemacht hätte, würde der EVD in diesen Wochen wohl um den Aufstieg in die Bayernliga spielen. Mittendrin wäre Anton Witzku, mit Hut unschwer zu erkennen, und würde über eine vergebene Chance schimpfen, aber auch bei jedem Treffer lauthals mitjubeln. Seit mehr als 40 Jahren ist er mit dem EV Dingolfing verbunden und war in den Anfangsjahren ein echter Macher. „Wir haben Anton Witzku sehr viel zu verdanken. Auch beim Aufbau vor drei Jahren hat er uns geholfen und stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite“, so der EVD-Vorsitzende Jürgen Ohr gegenüber der Heimatzeitung zum Ehrenvorsitzenden des Eishockeyvereins.

Normalerweise hätte der EVD am 23. Februar mit der kompletten Vorstandschaft dem „Toni“ zu seinem 90. Geburtstag gratuliert, aber auch diese Feierlichkeit machte die Pandemie zunichte. Trotzdem wollte man einen der wichtigsten Macher im Dingolfinger Eishockeysport nicht vergessen und erinnert mit einer netten Collage an seine größten Erfolge als Funktionär.

Erfolge über Erfolge

Bereits im Jahre 1982 tauchte der Name Witzku das erste Mal beim EVD auf. Die Führungskraft von BMW engagierte sich zunächst im Beirat und erlebte die ersten Erfolge des jungen EVD somit hautnah mit. Mit den beiden starken „US- Boys“ David Ikkala und John Kyle schaffte man sensationell den Aufstieg in die Bayernliga.

In der darauffolgenden Saison gab man als Ziel den Klassenerhalt aus und wurde Bayernligameister. Dingolfinger Understatement eben. In dieser erfolgreichen Zeit, die Halle war des öfteren ausverkauft, löste Anton Witzku den Ersten Vorsitzenden Rudolf Dandorfer an der Spitze des EV Dingolfing ab.

Witzku kam und der Erfolg blieb, denn in der ersten Regionalliga-Saison erreichte man einen sensationellen Vizemeistertitel. Weitere Highlights folgten. Und besonders eines wird Witzku nie vergessen. In der Saison kündigte sich der große EV Landshut in der Dingolfinger Eishalle zu einem Testspiel an. Landshut hatte alle Stars mit an Bord. Doch am Ende bezwang der Oberligist den EVL sensationell mit 6:4. In Erinnerung bleibt ein Hattrick von Georg „Muckl“ Herrmann und eine sensationelle Torhüterleis- tung von Franz Spornraft. Das machte Erich Kühnhackl so wütend, dass er einen Schläger zertrümmerte.

Zwei EVD-Legenden unter sich: Anton Witzku mit Torjäger Dave Mogush (links) auf dessen Abschiedsfeier 1987.

Auch in bitteren Stunden treu geblieben

Dass Witzku dem EVD nicht nur in den sonnigen Zeiten mit Rat und Tat zur Seite stand, sah man dann spätestens ab den 90er Jahren. Nach dem Passfälscherskandal musste der EV Dingolfing den Gang in die Landesliga antreten. Viele kehrten dem Eishockeyverein den Rücken – Witzku blieb. Und er übernahm sogar noch einmal Verantwortung als Zweiter Vorsitzender. Der Erfolg stellte sich schnell wieder ein. In der ersten Saison wurde man Landesligameister und Witzku zog sich aus der Vorstandschaft zurück.

Trotzdem kümmerte er sich immer noch um den einen oder anderen Sponsor und ließ seine Kontakte zum Wohle des EV Dingolfing immer wieder sprießen. Zu Witzku gibt es eine nette Anekdote eines Sponsors, der angab: „Wenn man ihn aus dem Geschäft rausgeschmissen hat, weil er wieder Geld für den EVD oder FCD wollte, ist er von der Hintertür wieder ins Geschäft gekommen. Beim Toni konnte man praktisch nicht Nein sagen.“

Vielleicht auch deswegen wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt und ist auch heute noch ein gern gesehener Gast in der Eishalle. „Wir hoffen natürlich, dass wir in der kommenden Saison wieder am Spielbetrieb teilnehmen können“, so Vorsitzender Jürgen Ohr. Dann wird man mit Sicherheit Anton Witzku wieder in der Eishalle antreffen. Bis dato kann man dem rüstigen 90-jährigen Rentner nur eines wünschen: Viel Gesundheit!

SEIT 1978

Die EVD-Vereinsgeschichte