Der EV Dingolfing hat den Nachfolger für Gary Clark gefunden. Dabei handelt es sich um keinen geringeren als die Eishockeylegende Bernhard Englbrecht. Der 64-jährige Landshuter stand in den vergangenen dreieinhalb Jahren an der Bande des EV Moosburg und will nun in Dingolfing für sportlichen Erfolg sorgen. Wie er das erreichen will, erzählte er exklusiv der Heimatzeitung.
Die Ernüchterung nach dem verpassten Auftstieg war vor einigen Wochen groß beim EV Dingolfing. Obwohl man eine erstklassige Mannschaft zusammengestellt hatte, reichte es nicht für den anvisierten sportlichen Erfolg. Daraufhin trennte sich der Verein vom Trainer Gary Clark und war seitdem intensiv auf der Suche nach einem Nachfolger. Der Wunschkandidat war schnell gefunden. Sein Name: Bernhard „Bernie“ Englbrecht. Die Landshuter Eishockeylegende ist bestens bekannt, da er in den vergangenen Jahren den maximalen Erfolg aus der Moosburger Mannschaft herausholte, die bei weitem nicht so gut besetzt war.
„Ich war eigentlich in Moosburg sehr zufrieden, da ich dort eine sehr gute Truppe beinander hatte. Doch letzten Endes habe ich festgestellt, dass es dort irgendwie sportlich nicht weitergeht. Deswegen hat mich eine neue Aufgabe durchaus gereizt“, erzählt Englbrecht der Heimatzeitung im ausführlichen Gespräch. Da kam der Anruf der Verantwortlichen des EV Dingolfing gerade recht. Manuel Ruhstorfer, sportlicher Leiter der Isar Rats, stellte schon bei der Vorstellung des neuen Kontingentspielers Thomas Vezina klar, dass man sich intern auf einen Wunschkandidaten verständigt hätte. Um wen es sich handelte, verriet er damals (natürlich) noch nicht.
Doch nach der Zusage von Englbrecht zeigte sich Ruhstorfer mehr als zufrieden: „Wir sind froh, dass wir mit Bernie Englbrecht eine hervorragende Lösung präsentieren dürfen. Er wird auf jeden Fall neuen Schwung in die Mannschaft bringen. Er hat die nötige Erfahrung und weiß, wie man erfolgreich sein kann.“
Was Ruhstorfer damit meint? Englbrecht hat in seiner langen Karriere viel erlebt. Zunächst war er einer der besten Torhüter der 80er und 90er Jahre. Unter anderem wurde er Deutscher Meister mit dem EV Landshut, spielte für die deutsche Nationalmannschaft und wurde sogar als erster deutscher Spieler von einem NHL-Team (Atlanta Flames) 1978 gedraftet.
Auch nach seiner imposanten Spielerkarriere machte Englbrecht als Trainer von sich reden. Neben seinem Engagement bei der deutschen Eishockeynationalmannschaft als Co-Trainer, bleibt vor allem seine Zeit in Landshut vielen Eishockeykennern in Erinnerung. Dort löste er im Übrigen ebenfalls Gary Clark ab und feierte danach mit einer jungen Mannschaft großartige Erfolge. Nach weiteren Stationen in Hannover oder Straubing ließ es Bernie Englbrecht ein wenig ruhiger in den vergangenen Jahren angehen. Sein Engagement in Moosburg vor knapp vier Jahren überraschte, aber Englbrecht war weiter voll motiviert. „Natürlich weiß ich, dass ich jetzt nicht mehr mit Profis arbeite, aber jeder will doch letzten Endes sportlichen Erfolg haben, egal in welcher Liga. Und dafür muss man auch in der Landesliga hart arbeiten“, erklärt Englbrecht.
Die Landesliga sei nicht mehr die selbe Liga, wie vor zehn Jahren, als zwei, drei gute Spieler zum Teamerfolg reichten. Hier komme es auch auf Disziplin und Taktik an. Ein Beispiel dazu lieferte Englbrecht in der vergangenen Saison dem EV Dingolfing, als er beim Heimspiel mit seinem EV Moosburg mit einer einfachen Taktik den großen Favoriten ein Bein stellen konnte. „Ehrlich gesagt hatte der EV Dingolfing bereits in der vergangenen Saison die beste Mannschaft der Liga“, so Englbrecht.
Deswegen freue er sich auf die Aufgabe in der Marco-Sturm-Eishalle umso mehr, „denn hier kann man etwas erreichen und mit dem Kader lässt es sich wirklich wunderbar arbeiten“.
Jetzt heißt es nur an der einen oder anderen Schraube zu drehen. Vor allem sei eine optimale Vorbereitung auf die (Eis)zeit wichtig. Deshalb wird Bernie Englbrecht höchstpersönlich das Sommertraining in Dingolfing überwachen. Zweimal die Woche soll ab Juni Kraft und Ausdauer trainiert werden. Dann könnte es endlich mit dem Aufstieg im dritten Versuch klappen. „Ich werde auf jeden Fall alles dafür tun, dass wir in der kommenden Saison den maximalen Erfolg erreichen“, erläutert der neue EVD-Trainer zum Abschluss des Gesprächs.
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