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Zweimal waren die Isar Rats am Wochenende gefordert. Zum Niederbayern-Derby gastierte man am Freitag in der Karoli-Halle in Waldkirchen und traf am Sonntag zuhause auf hungrige Bayreuther.
Das Auswärtsspiel in Waldkirchen ist immer eine Reise wert. Nicht nur wegen dem eigentlichen Eishockey-Match, sondern dort ist oft noch viel mehr geboten. Vor zwei Jahren wurde man von einer Polizei-Eskorte empfangen, da es in Spielen zuvor zu wilden Raufereien im Publikum kam. Im letztjährigen Spiel ist während dem zweiten Drittel der Strom ausgefallen und die Fans standen über eine Stunde im Dunkeln, bevor das Spiel weiterging. Diesmal war es vom Rahmenprogramm her weniger spannend, dafür aber auf dem Eis.
Die Crocodils gingen von Anfang an sehr hart an den Mann und versuchten den Schwung der Isar Rats zu stoppen. Der Coach wusste über die Angriffsstärken der Dingolfinger und schien seinem Team klare Anweisungen gegeben zu haben. Doch die Rechnung war ohne den Schiri gemacht. Der setzte bereits in der achten Minute den ersten Waldkirchener in die Gedenkbox und so kassierte die Heimmannschaft auch das erste Unterzahltor. In Überzahlformation ein Schuss von Meichel (#19) von der blauen Linie aufs Tor, Abprallerverwerter Schindlbeck (#22) blitzschnell auf Hofbauer (#90) und 0:1 für Dingolfing. Danach ließ das nächste Tor auf sich warten. Die Crocodils, geprägt durch viele gute „Kontingent“-Spieler wie den Ex-NHL Spieler Nathan Robinson (#15) oder den Finnen Janne Harkka (#74), kamen nicht ins Spiel. Die Isar Rats wussten, wie sie das Spiel in die Hand zu nehmen hatten. Doch im ersten Drittel fehlte es nicht an Chancen, sondern am Torerfolg. Die Crocodils konnten es nicht besser. Kurz vor Ende des ersten Drittels vergaben diese sogar eine 5:3 Überzahl.
Im zweiten Drittel funktionierte es dann aus Sicht der Gäste. Daniel Schander (#17) bekam von König (#7) den Puck, umrundete vom Verteidiger bedrängt das gegnerische Tor und schoss aus spitzem Winkel genau ins Dreieck. 0:2 für Dingolfing. Obwohl man den Finnen Harkka in der Verteidigung gut im Griff hatte, bekam er nun eine freie Sekunde und nagelte in der 36. Minute den ersten Puck ins Dingolfinger Gehäuse. Viele Fans kennen den Ruf „Bulli-Tor“. Genau das konnte man gerade mal zwei Minuten später sehen. Der Dingolfinger Mittelstürmer Marco Sedlar (#14) gewann das Bulli im gegnerischen Drittel, zieht den Puck gezielt zu Hofbauer in der Spielfeldmitte, der mit einem Onetimer direkt ins Netz. 1:3 in der 36. Minute. Komfortabel wurde der Torabstand dann, als der Waldkirchener Stürmer Robinson (#15) den Puck direkt vor dem eigenen Tor im Zweikampf gegen Meichel verlor und an Hofbauer zum Vollzug seines Hattricks (drittes Tor im Spiel) abgab. 1:4 in der 39. Minute.
Auch wenn der Tee bereits wartete, die Hausherren wollten so nicht in die Pause gehen. Die letzten Sekunden des zweiten Drittels reichten für einen Konter im Alleingang. 2:4 Pausenstand. Für Eishockey-Verhältnisse kein Polster. Also musste sich Bernie Englbrecht was einfallen lassen. Und das tat er. Das dritte Drittel startete mit einer Dingolfinger Aktion. Alex Janzen (#25) stahl der Waldkirchener Abwehr in Eigenleistung den Puck und schob frech ein zum 2:5. Danach wurde es eng für die Isar Rats in einer erneuten drei gegen fünf Unterzahl, die aber die Crogodils gegen die präzise Abwehr der Isar Rats wieder nicht verwerten konnten. Im Gegenteil, kurz vor Ende der Strafzeiten konnten die Isar Rats beinahe durch einen Konter punkten. Kurz danach schafften die Hausherren es dann doch in gute Kombination die Verteidigung und den Dingolfinger Goalie Hamberger (#35) zu überwinden und rückten näher. 3:5 in der 50. Minute. Noch zehn Minuten Spielzeit. Ein schnelles viertes oder gar Ausgleichtor könnte schnell passieren, dann würde sich die Motivation auf beiden Seiten drehen. Also weiter dran bleiben, lautete die Devise von Englbrecht und seinem Team. Die Isar Rats gaben den Crocodils keine Chance mehr und besiegelten in der 59. Minute den Auswärtssieg über die erste Vollzugsreihe Hofbauer auf Sedlar auf Schindlbeck, der die Klappe zum 3:6 zumachte.
Apropos Klappe, diese machte vermutlich einer der Waldkrichener Spieler kurz vor Schluss gegenüber einem der Dingolfinger Verteidiger zu weit auf. Ohr (#91) ermahnte diese Unfreundlichkeit in etwas ungehobelter Eishockeymanier. Beide bekamen für die Rauferei neben blauen Flecken zusätzlich vom Schiri eine Spieldauer aufgebrummt.
Knappe Kiste gegen Rumpftruppe aus Bayreuth
Am Sonntag war wieder Matchtime angesagt in der Dingolfinger Marco-Sturm-Eishalle. 464 Zuschauer sahen das Aufeinandertreffen zweier ersatzgeschwächter Mannschaften. Während der EHC Bayreuth mit zehn Spielern und zwei Torhütern angereist war, hatten auch die Isar Rats mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen. Neben dem durch die Spieldauer von Freitag gesperrten Max Ohr und dem langfristig verletzten Arthur Platonow, waren auch Jonas Penzkofer (#69, krankheitsbedingt), Hermann Azimov (#21, berufsbedingt) und Jan Herrmann (#9, Schulterverletzung) nicht einsatzfähig. Zudem hatte auch die U20 der Isar Rats einige Ausfällen zu verzeichnen und wäre bei ihrem Topspiel am Sonntagmorgen gegen Germering (Endstand 5:3 für den EV Dingolfing) nicht spielfähig gewesen. So mussten die jungen Erste Mannschaft Spieler in Person von Kevin Aigner, Felix Karg, Alex Schander und David Arnst bei der U20 aushelfen. Um trotzdem drei Reihen aufstellen zu können, aktivierte Bernie Englbrecht den Standby-Spieler Oli Wawrotzki und Oli Ferstl, der eine Armverletzung auskurierte.
Das erste Drittel machte den Anschein, als würden die Ausfälle das Dingolfinger Spiel gar nicht beeinflussen. Auf ein frühes Tor durch Florian Meichel in der dritten Minute folgte Chance auf Chance für die Isar Rats, die das gegnerische Drittel lediglich zum Wechseln verließen. Die Chancenverwertung jedoch lies zu wünschen übrig und den Bayreuthern reichte ein Konter, um den ersten Spielabschnitt mit einem 2:1 Zwischenstand abzuhaken.
Im zweiten Drittel zog sich dieser rote Faden – eigentlich – weiter. Die Isar Rats konnten trotz höherem Spielanteil die Scheibe nicht im Netz unterbringen und scheiterten oft an einem starken Sebastian Dünkel im Tor der Bayreuther. Die Gäste hingegen stützten ihr Spiel lediglich auf Konter und konnten mit dieser Taktik sage und schreibe vier Treffer erzielen. Der Treffer zum 2:5 in der 39. Minute beendete auch den Abend von Dennis Jedrus (#1) und brachte Christian Hamberger (#35) zum Einsatz. Sichtlich schockiert ging die Mannschaft in die Kabine und die Zuschauer Richtung Ausschank.
Doch im Eishockey ist das Spiel erst vorbei, wenn die Schlusssirene ertönt und die Isar Rats haben schon öfter gezeigt, dass sich ihre Gegner dessen immer bewusst sein müssen. Nach dem katastrophalen Mitteldrittel kamen die Isar Rats entschlossen aus der Kabine, überstanden eine noch einminütige Unterzahl und machten ab dann weiter Dampf auf den Bayreuther Kasten – diesmal mit Erfolg. Dominik Schindlbeck netzte ein und verkürzte auf Zuspiel von Sedlar und Hofbauer auf 3:5. Weitere Chancen folgten, doch Bayreuth-Keeper Sebastian Dünkel konnte parieren. Erneut wurden die Isar Rats von den Schiedsrichtern in Unterzahl gestellt. Dieses überstand man schadlos. Noch zehn Minuten auf der Uhr. Nach einem Foul eines Bayreuthers kamen die Isar Rats zu einer Überzahlsituation, die die Hofbauer-Reihe mit Abschluss von Marco Sedlar auch nutzen konnte. 4:5 und noch sechs Minuten zu spielen. Direkt im nächsten Angriff brachte Waldi Detterer einen verdeckten Schuss auf das Tor der Bayreuther und lochte ein zum Ausgleich – die Halle tobte. Ein weiterer Treffer wollte vor dem Ende des dritten Drittels nicht gelingen, jedoch dauerte es nur 20 Sekunden in der Verlängerung, bis erneut Waldi Detterer den Sieg und damit den Extrapunkt für die Isar Rats sichern konnte. Ein Eishockey-Krimi ging zuende und die Isar Rats behaupten sich mit dem fünf-Punkte-Wochenende weiterhin auf Platz drei der Landesliga Gruppe A, mit nur einem Punkt Unterschied zu den beiden Tabellenführern aus Hassfurt und Germering.
Am kommenden Wochenende sind die Isar Rats nur einmal gefordert. Am Freitag ist man zu Gast beim EV Moosburg zum Isar-Derby. Auch hier bietet der EVD-Fanclub Mitfahrgelegenheiten an, Anmeldungen per Mail an fanbus@isarrats.de. Spielbeginn in Moosburg ist am Freitag um 19:30 Uhr.
Stenogramme
ESV Waldkirchen vs. EV Dingolfing 3:6 (0:1, 2:3, 1:2)
Tore: 0:1 (10.) Hofbauer (Schindlbeck, Meichel); 0:2 (28.) Schander (König); 1:2 (34.) Harrka (Rousek, Tolle); 1:3 (36.) Hofbauer (Sedlar); 1:4 (39.) Hofbauer (Meichel, Théberge); 2:4 (40.) Tolle (Robinson); 2:5 (42.) Janzen; 3:5 (50.) Sulcik (Fastenmeier); 3:6 (59.) Schindlbeck (Sedlar, Hofbauer).
Strafen: 13 + 20 zu 15 + 20 Minuten. Zuschauer: 232
EV Dingolfing vs. EHC Bayreuth 6:5 n.V. (2:1, 0:4, 3:0, 1:0)
Tore: 1:0 (3.) Meichel (Ferstl); 2:0 (15.) Schindlbeck (Sedlar, Hofbauer); 2:1 (17.) Tuma (Geigenmüller); 2:2 (23.) Trolda (Schwarz, Geigenmüller); 2:3 (34.) Tuma (Geigenmüller, Zeilmann); 2:4 (37.) Trolda (Wendl); 2:5 (39.) Schwarz; 3:5 (44.) Schindlbeck (Hofbauer, Sedlar); 4:5 (55.) Sedlar (Théberge, Hofbauer); 5:5 (55.) Detterer (Janzen, Schander); 6:5 (61.) Detterer (König, Janzen).
Strafen: 12 – 18 Minuten. Zuschauer: 464
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